Diese Frage muss sich das dritte Buch nicht stellen. Die pointierten und lustigen Illustrationen von Anke Kuhl sorgen für eine ganz andere Ebene, ebenso die eher lockere Konzeption des Über-den-Körper-Sprechens entlang des Alphabetes. Es gibt trotz der ernsthaften Erörterungen, wie es Leser:innen und überhaupt „anybody“ mit ihren Körpern geht, immer was zum Lachen.
Von alt sein über gut aussehen, Haar und Haut, Lust, nackt sein, verliebt bis Zuhause geht es darum, einen Körper zu haben und wie das unser Leben bestimmt. Das geschieht in sachlichem, freundlichen Ton, begleitet von kleinen witzigen Cartoons. Ein Highlight sind die eingestreuten Bilder-Doppelseiten. Eine zur Aussage ‚Unter den Kleidern sind alle nackt’ macht besonderen Spaß, toll sind auch die ‚Familientreffen’, die auf vier Tafeln vom Nebeneinander und der Gleichzeitigkeit von Geborenwerden, Wachsen, erwachsen sein, alt werden und sterben ( = nicht mehr auf dem Bild sein) erzählen. Zum Schluss können Leser:innen in einer Liste ankreuzen, was zum eigenen Körper zu sagen wäre und sich selbst zeichnen. Ein Clou: Das Cover wiederholt raffiniert die Doppelseite ‚Unter den Kleidern sind alle nackt’. Das sind sie – wenn man den Schutzumschlag entfernt.
(Ein gelungenes Körperbuch für die Familie)