Viel versprechende Ankündigungen im Titel und auf dem Cover: Glotz nicht so, schau rein! Und du kommst auch drin vor! – und die Erwartungen werden nicht enttäuscht! Die Autorin hat ein Schema entwickelt, entlang dessen sie 25 Kinder mit ihren Behinderungen vorstellt, zum Beispiel "A":
- A mag gerne
- A mag weniger
- A’s Lieblingssatz
- A’s Behinderung
- Spitz- oder Schimpfwort
- Wie oft kommt das vor
- Geht das wieder weg
- Wo kommt das her
- Wie gehe ich auf A zu
- Was lasse ich lieber
- Kann ich mit A spielen
- Was ist daran einfach nur doof
- Was ist ein Vorteil.
Diese Kategorien spiegeln Kindersicht und sind offen für eigentlich alle Arten der Behinderung, die hier von Down-Syndrom über Lernbehinderung, Querschnittslähmung, Stottern bis zu Angeber sein, ADHS haben, Rüpel sein, Tussi sein, Autismus, Blindheit, süchtig sein und noch viele mehr reichen. Die Gleichsetzung all dieser Beeinträchtigungen ist sicher diskussionswürdig, sie nimmt aber allen den Wind aus den Segeln, die „doch wohl mal sagen können wollen“, wer in unserer Gesellschaft nicht dazu gehört. Normal sein – diese Kategorie gibt es nicht!
Die Illustrationen von Horst Klein sind angemessen karikaturhaft, das Handlettering ist gut lesbar. Auf jeder Seite wird ein mal erweiterndes, mal relativierendes „Geheimwissen“ preisgegeben, eine Seite zum Selbst-Ausfüllen für lesende Kinder fehlt nicht, die Seite mit Dank an alle Kinder, die zu diesem Buch beigetragen haben, rundet das Buch ab. Zum gemeinsam Anschauen, Lachen, Diskutieren!