Wörter mit L
Wörter mit L gibt es viele – unter anderen auch „Luchs“. Mit diesem Preis, dem „Luchs“, den Radio Bremen und „Die Zeit“ monatlich vergeben, wurde Tamara Bachs Kinderbuch ausgezeichnet.
Das L-Wort im Buch ist natürlich „Liebe“ und fast, könnte man denken, gibt es für die Liebe keine Wörter drumherum. Pauline jedenfalls kann plötzlich ihre allerbeste Freundin Natascha nicht mehr verstehen, die total verknallt ist; und auch Paulines Mutter, die eigentlich immer sagt, was Sache ist, kriegt den Mund nicht auf, als Pauline sie mit einem neuen Mann sieht. Erstaunlicherweise ist es die komische Leonie, mit der Pauline L-Wort-Gedanken spinnen kann…
Pauline ist nicht mehr Kind und noch nicht Jugendliche. In dieser Zwischenzeit mit wankenden Gewissheiten und widersprüchlichen Gefühlen und zögernden Aufbrüchen bewegt sich die Erzählerinnen-Stimme in „Wörter mit L“.
Unbedingt empfehlenswert!
Zelten mit Meerschwein
Wie es so kommt: Antons Vater muss doch eine Dienstreise machen, seine Mutter (vom Vater getrennt lebend) hat kein Geld für eine Urlaubsreise. Ok, dann samt Meerschwein zum Zelten auf den nahe gelegenen Campingplatz , doch da stehen Anton und seine Mutter vor geschlossenen Toren. Antons Mutter hat die wunderbare Idee, einfach eine Nacht im Stadtwald zu campen – und bei einer Nacht bleibt es nicht! Der eher ängstliche Anton wächst in dieser Situation über sich hinaus, als erst das Meerschwein, dann seine Mutter verschwinden und auch noch ein großes, cooles Mädchen Hilfe braucht.
Eine warmherzige und abenteuerliche Sommergeschichte ist das, gelungen von Nele Palmtag illustriert, zum Vorlesen schon ab 6, zum Selbstlesen ab 8 Jahren.
Ein Bruder zuviel
Sara ist neun Jahre alt, als sie plötzlich einen neuen, kleineren Bruder bekommt. Ihre Eltern nehmen den Sohn einer verstorbenen Freundin in die Familie auf, mit dem Sara schon immer nichts anfangen konnte. Natürlich wirft das die eingespielte Familienkonstellation gehörig über den Haufen und nett zu Steinar sein klappt überhaupt nicht gut! Zufällig schnappt Sara eine Bemerkung ihrer Mutter auf: wahrscheinlich wäre alles einfacher, wenn Sara ein Junge wäre...
Kurz: Sara schneidet sich die Haare ab, setzt eine Kappe auf und besteht darauf, Alfred genannt zu werden. Ein ganz neuer Zugang zu Steinar eröffnet sich ihr, sie ist dabei, ein bester großer Bruder zu werden, nur: wo bleibt Sara?
Das Buch ist reich illustriert. Felicitas Horstschäfer stellt in ihren Bildern die Farben blau und Gelb nebeneinander. Sie wählt diesen größtmöglichen Farb-Kontrast schon auf dem Cover, gleichzeitig aber verweist die zugewandte Darstellung der Figuren, die als kleiner und großer Bruder verstanden werden kann, auf die Möglichkeit einer Familie mit Sara und Steinar.
Das L-Wort steht auch in Hilde Hagerups erstem Kinderroman und in den Illustrationen von Felicitas Horstschäfer im Hintergrund: mit Liebe, aus Liebe, ungeliebt, lieben lernen.
Eine lesenwerte Familienerzählung für Jungen und Mädchen ab 9 Jahren.